Dieses vielseitige Erbe spiegelt ein erstaunliches Können aus Generationen von Handwerkern wieder und birgt Schätze von Anpassungsfähigkeit und Erfindungsvermögen hervor.
Der Charme unserer traditionellen Dörfer liegt in der Harmonie der Materialien und den Formen, die sich aus Wohnhäusern, Stallungen, Garben- und Getreidespeichern zusammenstellen. Diese Gebäude sind den lokalen Begebenheiten und den vorhandenen Materialien perfekt angepasst. Jeder dieser Bauten, dessen Dächer immer zwei Seiten aufweisen, sind spezifische Nutzungen und Funktionen zugeteilt.
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Das WohnhausIn seiner ursprünglichen Form besteht das Haus ausschliesslich aus einer Küche und einem Zimmer. Mit der Zeit wird sich dieser einfache Plan durch die Erschaffung von neuen Zimmern verändern, entweder indem vorhandene Zimmer geteilt oder neue hinzugefügt werden. Das Wohnhaus ist dank seiner gemischten Bauweise aus Holz und Stein leicht zu erkennen; der Holzteil mit dem Dachfirst sind talabwärts orientiert; meistens mit geometrischen Formen nur sehr schlicht geziert; lateinische, französische oder gar deutsche Innschriften stellen das Haus unter den Schutz Gottes oder geben Auskunft über den Besitzer und das Baujahr.
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Der Stall und HeuboderDer Stall ist das ungeschliffenste Gebäude des Betriebs. Sein Fundament besteht meist aus mehreren Lagen aufgestapelter Steine die die Holzpartie vom Boden trennen. Viele Ställe sind teilweise im Boden vergraben und lediglich die zum Tal gewandte Seite kommt zum Vorschein. Dieser Unterbau kann ebenfalls aus Holz sein. Der auf dem Stall bebaute Heuboden ist ganz aus Holz, seine Balken sind lose aufgebaut damit die Luft leicht hindurchströmen kann. Aus verschiedenen Gründen, unter anderem wegen Transportschwierigkeiten, konnte damals nicht das ganz Heu in ein und Demselben Heuboden gelagert werden. Aus diesem Grund hatte man Ställe ausserhalb des Dorfes, mitten in den Weiden. Die Kühe mussten den Stall wechseln wenn die Reserven zu neige gingen. |
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Der raccard - GarbenspeicherDer Garben- oder Getreidespeicher ist wahrscheinlich das typischste Gebäude im Wallis. Er ist auf Pfählen gebaut um ihn für Nager unzugänglich zu machen. Er ist auf Pfählen gebaut um ihn für Nager unzugänglich zu machen. Es handelt sich um das grösste Gebäude des Betriebs; es ist leicht an seinem Dreschboden zu erkennen der aus der Hauptfassade hervorragt und das Gebäude in zwei gleiche Teile trennt. Dieser Dreschboden ist der einzige Teil in dem die Balken sehr eng anliegen um ja kein Korn zu verlieren, die Balken der Wände sind für eine gute Durchlüftung eher lose aufgebaut. Der Unterbau des Raccard kann aus Holz oder Stein sein. Der Raum ist dürftig ausgestattet und kann den sehr kältewiderstandsfähigen Schafen als Zuflucht dienen.
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Der GetreidespeicherDer Getreidespeicher ist das kleinste Gebäude und, mit dem Raccard, das einzige das auf Pfählen gebaut ist. Hier sind die Balken jedoch sorgsam zusammengefügt, lediglich kleine Öffnungen sichern die Durchlüftung. Der Getreidespeicher besitzt mehrere Türen, oft vier, dort wird das Korn in Kisten aufbewahrt und die Sonntagskleidung sowie Wertgegenstände aufgehoben. Die Anzahl an
Türen gibt an wie viele Besitzer den Getreidespeicher in Miteigentum
gebaut haben; so teilte man sich auch die Drittel eines Maultieres, den
Raccard,… |